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16. Januar 2017

Aeltere Personen einstellen? Aber...

Laut BFS haben wir in der Schweiz in den letzten Jahren rund 130'000 Arbeitslose oder Stellensuchende pro Jahr. Details zu Berufen, Alter, etc. habe ich leider keine gefunden. Aber wir wissen, dass ein erheblicher Teil davon +50 Jahre alt ist. Und wir wissen auch, dass die Stellensuche für Arbeitnehmende bereits ab 45 schwierig wird – ein Thema, das uns alle über kurz oder lang betrifft. Könnte hier der Ansatz für die Lösung des Fachkräftemangels liegen?

Als HR-Verantwortliche können wir uns selbst beobachten: bei der Wahl von Kandidaten werden Bewerbende mit über 25 Jahren Berufserfahrung schon fast automatisch auf die B-Liste gesetzt; und zwar mit folgenden vier Argumenten:

1. Alt = nicht flexibel, zu festgelegt in Arbeitsweise

Dies ist, wie wir alle wissen, personenabhängig. Es gibt Arbeitskräfte, die tatsächlich schon sehr früh Mühe mit Neuem haben – aber es gibt auch die anderen, die voller Tatendrang sind und sich in festgelegten Arbeitsabläufen eingeengt fühlen.

2. Alt = aktuelles Know-how fehlt

Es stellt sich die Frage, woher diese aktuellen Fähigkeiten kommen: was in Schulen oder Kursen angeboten wird, ist oft recht theorielastig und beim Abschluss bereits veraltet, weil die Technologie die Ausbildung bereits überholt hat. On-the-job-Erfahrung hingegen wird täglich aktualisiert – der Arbeitnehmende ist also in einem kontinuierlichen Lernprozess.

3. Alt = erwartet eine Stelle, welche den Erfahrungen entspricht

Dem oft nicht so: viele ältere Arbeitnehmer haben ihren beruflichen Zenit erreicht und wollen nun ohne Karrieredruck einfach Wissen und Erfahrung weitergeben – und gebraucht werden!

4. Alt = Kosten für 2. Säule sind höher

Die Lösung dazu muss der Politik überlassen werden. Wenn die Fachkraft den Mehrwert bringt, ist dieses Thema bestimmt nicht vordergründig.

Die Lösung des Fachkräftemangels liegt also in erster Linie bei den Arbeitgebern und deren Bereitschaft, auch ältere Personen einzustellen und somit Synergien zu schaffen: Junge haben Ideen und geben Impulse; Alte paaren dies mit ihrer Weitsicht und Erfahrung. Statistische Erhebungen zeigen, dass altersmässig durchmischte Teams die pragmatischsten und erfolgreichsten Lösungen bringen. Dabei ist auch der Mentoring-Faktor und das Weitergeben von fachspezifischem Know-how nicht zu unterschätzen.

Die Zukunft wird von allen gestaltet – jeder einzelne ist in unserer Arbeitsgemeinschaft ein wichtiger Leistungsträger!

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